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Niedergeschrieben und an tate.at geschickt von Jans Mutter. DANKE! Unser Sohn Jan (10 Jahre) hat jetzt gerade die 4. Klasse der Grundschule beendet und schulisch bedingt einen langen Leidensweg hinter sich gebracht. Seit der 1. Klasse stehen in seinen Zeugnissen regelmäßig Bemerkungen wie "ist unaufmerksam und stört den Unterricht". Bei jedem Elternsprechtag wurden wir darauf hingewiesen, dass unser Sohn sehr unruhig, im Arbeitsverhalten fast chaotisch sei und ihm gestellte Aufgaben oft erst nach mehrmaligen Aufforderungen oder auch gar nicht erledige. Wir haben zuhause alles versucht, um Jan zu motivieren und seine Konzentration zu stärken. Im letzten Jahr riet uns dann sein Klassenlehrer, einen Psychologen aufzusuchen. Über diesen Rat waren wir doch ziemlich entsetzt, stattdessen sind wir über ein Jahr lang zu einer Kinesiologin gegangen, ohne größeren Erfolg, weil Jan sich nicht auf die Arbeit mit ihr einlassen wollte und ständig versuchte, die Ergebnisse zu manipulieren. Mittlerweile waren wir auch schon sehr resigniert, weil sich durch den Druck in der Schule das Familienleben immer schwieriger gestaltete. Im Januar bekam Jan dann seine Schulempfehlung, Hauptschule bzw. eingeschränkt Realschule. Wir waren alle total entsetzt, auf unsere Nachfrage in der Grundschule wurde uns erklärt, das liege hauptsächlich an seinem Arbeitsverhalten. Die Kopfnoten auf seinem Halbjahreszeugnis waren ähnlich niederschmetternd. In den sozialen Bereichen gut, Zuverlässigkeit und Sorgfalt unbefriedigend. Mit dieser Empfehlung und dem Zeugnis sind wir dann zur Anmeldung in die Realschule gegangen. Der Emfang dort war umwerfend, wir hörten Sätze wie, "Was wollen Sie hier?", "Wissen Sie was Sie Ihrem Kind damit antun, wenn es nach einem halben Jahr die Schule wieder verlassen muss?" Wir hörten auch etwas von übersteigertem Ergeiz der Eltern usw. Es war total entwürdigend und vor allem entmutigend! Vor einer Woche wurde Jan eigentlich mehr durch Zufall getestet, er hat einen IQ von über 140. Wir waren im ersten Moment wie erschlagen, dann überwog die Freude. Inzwischen schwanken wir zwischen Freude, Wut und dem Gefühl als Eltern irgendwie versagt zu haben. Von der Enttäuschung über die Grundschule wollen wir gar nicht reden. Da nach den Sommerferien unser Jüngster an eben dieser Grundschule eingeschult wird, halten wir uns zähneknischend ein wenig zurück um ihm den Start nicht zu erschweren. Aber wir werden ganz genau aufpassen, was dort abläuft. Jan geht also nach den Sommerferien zur Realschule und wir hoffen, dass er dort einen guten Start hat und sich irgendwie doch noch alles zum Guten wendet. |