Förderung: Noch mehr Ideen für Vorschul-
und Volksschulkinder
Raten, was es wird
Mein Sohn (4,8) spielt mit mir das Wissensquiz: Jeder überlegt sich
eine Frage aus ganz unterschiedlichen Gebieten und gibt drei mögliche
Antworten vor. Z.B. Ein Eichhörnchen ist? a) Ein Nagetier b) Ein
Kaltblüter c) Ein Insekt.
Der Gefragte wählt die Antwort aus ist sie richtig, darf er die nächste
Frage stellen.
Das macht meinem Sohn und mir sehr viel Spaß, außerdem kann
man es überall spielen, man braucht nur sein "Köpfchen"
dazu.
(Eingesandt von Michaela - DANKE!)
Imaginäre Welten
Hochbegabte Kinder spielen gern kreativ und schulen ihre Merkfähigkeit
enorm, wenn sie zeigen können, wie viele Einzelheiten sie sich mühelos
merken können, ohne je die Übersicht zu verlieren. Wir hatten
mit unserer hochbegabten Tochter oft längere Wartezeiten z.B. bei
Ärzten zu überbrücken und nahmen nie Spielzeug mit. Wir
spielten ganze Handlungsketten nur über die Vorstellung: dass da
Gegenstände bewegt wurden, Handlungen abliefen, Personen agierten.
Je mehr, desto besser - und wir fanden alle imaginären Gegenstände,
welche von imaginären Personen in verschiedenen imaginären Räumen
abgestellt, weggepackt oder verändert worden waren auch wieder, um
sie weiter zu verwenden und die Handlungskette zu verlängern.
Laufende Finger deuteten die Personen an, bestimmte Bereiche im Umfeld
die einzelnen Räume und ständig wurde gesprochen, wer da gerade
was und warum macht, was er nimmt und was er in den Räumen verändert.
Unsere Tochter ließ ihre Fingerpersönchen über jedes Hindernis
steigen und wusste über alle in weit zurückliegenden Handlungen
und nebensächlich aus der Hand gelegten Gegenstände genauestens
Bescheid. Diese Art des Spielens fand sie lange Zeit wesentlich interessanter
als Spiel mit richtigem Spielzeug. Ihre Spielkameraden versuchte sie immer
zu überzeugen, dass Spielen ganz ohne etwas viel spannender wäre.
Sie fand nur selten Anklang, weil oft die Merkfähigkeit der Kinder
nicht ausreichte und sie dann die Lust am Mitspielen verloren. Aber für
Hochbegabte ist das eine wirklich ausgezeichnete Beschäftigung, die
sie herausfordert und anspornt. Ganz besonders dann, wenn Mamas Fingermännlein
seufzend durch die Vorstellungen tappst und Dinge sucht, von denen das
enorme Gedächtnis des Kindes behalten hat, in welchem imaginären
Schrank sie bei welcher Gelegenheit gelandet sind.
"Mein geistiges Auge hat alles konkret vor sich gesehen", hat
sie später einmal über diese Art zu spielen erklärt. Das
Gedächtnistraining hat sie später befähigt, viele Fremdsprachen
ohne Mühen zu lernen, beim Klavierspiel extrem schnell auswendig
zu spielen und durch Faktenwissen Zusammenhänge sehr schnell zu durchschauen.
Alles was ihr gesagt wird, hat sie im Kopf und wer sich widerspricht,
hat garantiert mit Rückfragen zu rechnen...
(Eingesandt von Martina - DANKE!)
Raten, was es wird
Malen sie Ihrem Kind (oder Ihr Kind Ihnen, je nach Fertigkeit) etwas,
OHNE vorher zu sagen was es werden soll. Ihr Kind soll dann raten, was
es wird. Meistens wird es schon beim ersten Pinselstrich erraten, aber
das stärkt ja nur die Motivation. Ausserdem kann man ja nach und
nach schwierigere und aufwendigere Sachen malen. Ich denke, es fördert
die Kinder auch darin, zu verstehen, dass etwas Ganzes eigentlich aus
vielen kleinen Teilen bestehen kann (malt man beispielsweise nur den Rüssel,
weiß das Kind schon, dass dies ein Teil des Elefantes ist usw.)
Mein Sohn hat das im Kleinkindalter sehr gerne gespielt. Und wie gesagt:
Das Gute ist, dass man die Schwierigkeitsstufen beliebig einbauen kann
:-)
(Eingesandt von Dotty - DANKE!)
Vergleichen und Unterschiede finden
Fragen Sie Ihr Kind, in welchen Punkten sich Dinge unterscheiden und gleichen.
Beispiele, was alles verglichen werden kann:
- die Charaktere einer Geschichte
- Lieder, die das Kind kennt
- Jahreszeiten
- ein Schmetterling und ein Vogel
- Menschen, die das Kind kennt
- Feiertage
- Wörter
Vermuten
Das Kind soll aufgrund einer Basisinformation, die es hat, Voraussagen
oder Vermutungen treffen.
Beispiele, was vermutet werden kann:
- Welche Berufe haben die Menschen in der Uniform wohl, die Du hier auf
diesem Bild siehst?
- Schau auf die Gesichter der Menschen auf diesem Bild: Was mögen
die Menschen wohl gerade fühlen?
- Was passiert wohl als nächstes in dieser Fernsehsendung?
- Was passiert als nächstes in diesem Buch?
- Warum ist das Kind auf der anderen Straßenseite wohl zornig?
Was wäre, wenn...
Fragen Sie Ihr Kind, was wäre, wenn es das Stück Brot jetzt
auf dem Gras liegen lassen würde, wenn Menschen fliegen könnten
oder wenn es auf alle seine Freunde zornig wäre.
Beispiele, was gefragt werden kann:
- Was wäre, wenn wir das Stück Brot jetzt hier auf dem Gras
liegen lassen würden?
- Was würde passieren, wenn wir diesen Baustein in ein Glas Wasser
geben würden?
- Was würde passieren, wenn wir einen Krug über diese Kerze
stülpen würden?
- Was würde passieren, wenn wir diesen Teelöffel Zucker in ein
Glas warmes Wasser geben würden?
- Was würde passieren, wenn wir dieses Ei in die Bratpanne schlagen
würden?
- Was würde passieren, wenn wir wir diesen Knopf auf dem Fernseher
drücken würden?
- Oder: Wie viele Tennisbälle passen wohl in diese Schuhschachtel?
Das Kind kann hier die Hypothese, die es aufstellt, durch den Versuch
bestätigen. Diese Übung kann aber erweitert werden, indem man
auch die Fantasie und Vorstellungskraft miteinbezieht.
Beispiele:
- Was wäre, wenn die Menschen fliegen könnten?
- Was wäre, wenn Du auf all Deine Freunde zornig wärst?
- Was wäre, wenn es Eiscreme schneien würde?
- Was wäre, wenn niemand schlafen müßte?
- Was wäre, wenn Du drei Meter groß wärst?
Durcheinandergewürfelte Tiere
Das Kind soll sich zwei (später auch mehrere) Tiere aussuchen, die
es kennt, und einige der Körperteile gegeneinander austauschen. Das
Ergebnis kann gezeichnet oder in Plastilin dargestellt werden, das Kind
kann aber auch eine Geschichte über das "neue" Tier erzählen
oder einige Dinge nennen, die das Tier gut oder schlecht beherrschen würde.
Aufnahme los!
Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es mit einem tragbaren Kassettenrekorder inkl.
Mikrophon umgehen kann und ermutigen Sie es dazu, eine Geschichte zu erzählen
und aufzunehmen, ein Lied zu singen oder bei einem Ausflug rund ums Haus
zu beschreiben, was es sieht, so dass Sie anschließend raten können,
um was es sich handelt.
Der eigene Superheld
Fordern Sie Ihr Kind auf, sich seinen eigenen Superhelden zu erfinden.
Es soll die Augen eine Zeitlang zu machen und sich die neue, selbsterfundene
Figur sehr genau vorstellen, bevor es Ihnen über sie erzählt,
ihr einen Namen gibt, sie zeichnet, eine Geschichte über sie erfindet
usw.
Bilder fertig machen
Geben Sie Ihrem Kind ein großes Blatt Papier, auf dem einige Linien,
die nichts Spezielles ergeben, oder ein Kreis o.ä. gezeichnet sind.
Das Kind soll nun die vorhandenen Strukturen nutzen, um ein Bild von etwas
zu machen, was es mag, und es Ihnen dann beschreiben.
Kreatives Kochen
Motivieren Sie Ihr Kind dazu, eigene Gerichte zu erfinden und diesen passende
Namen zu geben.
Themen-Scrabble
Spielen Sie Scrabble mit dem Kind und benutzen Sie dabei nur Wörter
aus einem bestimmten Themenbereich wie zum Beispiel Weihnachten, Bauernhof,
Wetter. Es müssen existente Wörter verwendet werden!
Haushaltsgegenstände einmal anders
Nehmen Sie einen Haushaltsgegenstand und erfinden Sie zehn neue Einsatzmöglichkeiten
dafür, die abseits des Naheliegenden sind.
Erfindungen
Entwerfen Sie den perfekten Staubsauger, Ofen, Besen usw.
Fremde Länder
Hören Sie einer fremdsprachigen Radiostation zu. Kaufen Sie eine
Griechische, Italienische ... Zeitung und erforschen Sie diese mit dem
Kind gemeinsam. Hören Sie der Sprachmelodie zu und borgen Sie sich
ein paar Tonbänder oder Videos in der Bibliothek aus und hören
Sie sich die Musik des Landes an. Planen Sie ein Familienessen, bei dem
nur Rezepte aus dem Land gekocht werden und erfinden Sie dann Ihre eigenen
Speisen, indem Sie die gleichen Lebensmittel verwenden, wie in den Rezepten
des fremden Landes.
Wenn einer eine Reise macht...
Planen Sie eine Reise und erwähnen Sie dabei die Probleme, die auftreten
können. Lassen Sie das Kind diese Probleme mit Straßenkarten,
Zeitungen, den Gelben Seiten usw. lösen.
Werbung
Schreiben Sie Briefe an Produzenten, in denen Sie die Produkte loben oder
sich darüber beschweren. Machen Sie Vorschläge für Verbesserungen,
vielleicht fügen Sie sogar einen passenden Werbeslogan dazu, den
der Hersteller verwenden könnte, um das Produkt anzupreisen. Diskutieren
Sie über Fernsehwerbung und suchen Sie nach versteckten und offensichtlichen
Botschaften.
Wie war's früher?
Laden Sie ein älteres Familienmitglied ein und sprechen Sie über
die "alten Zeiten" und das Leben vor 50 Jahren. Entwerfen Sie
einen Familienstammbaum und Symbole für das Wertesystem der Familie.
Suchen Sie ein Motto, das den Familienstammbaum betitelt.
Geheimsprache
Beobachten Sie die verschiedenen Formen der Kommunikation in Ihrem Zuhause
... Körpersprache, Mimik, tierische Ausdrücke, Medien usw. Erfinden
Sie Ihre eigene Geheimsprache.
>>> Senden Sie
uns Ihre ganz persönlichen Fördertipps!
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